Die erzielten Ergebnisse auf den VDT - Schauen bestätigen meine Vorstellung, wie ein "Niederländer" auszusehen hat und geben mir das notwendige Selbstvertrauen bei der Zusammenstellung der Zuchtpaare. Gleichwohl möchte ich anmerken, dass die Standardauslegung nicht bei allen Ausstellern gleich ist, was zwischen den Käfigreihen deutlich zu hören war. Nicht leichter macht es die Tatsache, dass vermutlich alle ausgestellten Tiere schon zu hohen Ehren an vorherigen Ausstellungen gekommen sind, dadurch die Erwartungen recht hoch sind und sich schon eine gewisse "Züchterverliebtheit in das Tier" eingeschlichen haben könnte.
Nach meinem ersten Zuchtjahr mit den Niederländern ist meine Anzahl der Zuchtpaare Jahr für Jahr gestiegen, jetzt bin ich bei 10 Paaren angekommen. Mehr werden es nicht, da ich bei einem "normalen" Zuchtjahr mit der Anzahl der Jungtiere in meinem Jungtierschlag an meine Grenzen stoße.
Ich folge dem Tipp meiner Zuchtfreunde und setze "nur" die besten, vielversprechendsten und vitalsten Tiere ein.
Sechs von meinen 10 Zuchtboxen
Die vorgesehenen Zuchttauben und die Reserve sind nach Geschlechtern getrennt im Jungtierschlag untergebracht. So konnte ich den Zuchtschlag desinfizieren und vorübergehend einen Ausstellungskäfig darin aufbauen, der eine bequeme und übersichtliche Auswahl der Tiere zulässt. Sobald geschehen, dient er noch, wie auf dem Bild dargestellt zum Anpaaren.
Ein bis zwei, sollte ich den Eindruck haben, dass sie sich noch nicht gefunden haben, auch noch einen dritten oder vierten Tag (nach Pause), verweilen sie im Käfig. Aktuell ist es sehr kalt, man sagt, dass die Paare dann oft wieder auseinander gehen. Diese Erfahrung habe ich noch nicht gemacht, im Gegenteil: Den kalten, klaren Nächten folgen oft sonnige Tage, was die Tauben sehr animiert.
Den Aufenthalt "Hinter Gittern" nutze ich auch für eine eventuelle Wurmkur, sollte sich dies nach einer Kotuntersuchung als notwendig herausstellen. Nach der Medikamentengabe und der notwendigen Wartezeit, können sie dann in ihre desinfizierte Zuchtbox.
Glücklicherweise habe ich 2003 gelernt, wie ich den Kot meiner Tiere selbst auf Würmer und Kokzidien untersuchen kann. Mittlerweile bieten dies ja verschiedene Tierarztpraxen schon auf jeder größeren Ausstellung an.
Ich habe mal versucht so eine Kotuntersuchung, wie ich sie durchführe, zu beschreiben.
Ich beginne mit dem Anpaaren deutlich früher, zwischen Weihnachten und Neujahr. Die milden Temperaturen und die Erkenntnis, dass eine Taube dieser Rasse mindestens 6 Monate braucht um fertig zu werden, lassen mir, nach dem Blick in den Ausstellungskalender, keine andere Wahl. Dies bedeutet gleichzeitig, dass der letzte Schlupf bis am 12. Juni erfolgen muss und auch wird !
Zuchtschlag Nummer 2 mit Brutboxen und Sitzgelegenheiten
Ich habe das Gefühl, dass ich meine Rasse verstanden habe. 2015 war bis jetzt mein erfolgreichstes Jahr, muss allerdings dazu sagen, dass ich eigentlich nie auf Großschauen ausstellte. Ich konnte auf der Europaschau in Metz/Frankreich den Europachampion in blaufahl stellen und wurde mit meiner Kollektion Europameister. Dies kann jetzt jeder bewerten wie er will, ich bin jedenfalls stolz wie „Harry“... und falls dies soo reizlos wäre, wären auf der Ausstellung wohl kaum 39.000 Tiere gestanden.
Die Zuchtboxen sind im Einsatz
In der unteren Etage die Jungtiere, die obere bereit für das nächste Gelege
Seit zwei Jahren werden die Jungtiere vor dem Absetzen in den Jungtierschlag, in einem sogenannten "Babyschlag" untergebracht. So kann ich die Tiere bestens beobachten und die Futterfestigkeit prüfen. Das hat sich echt bewährt !
Erste abgesetzte Jungtiere
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